Lehrer-Burnout

Lehrer mögen ihren Beruf und identifizieren sich mit ihrer Tätigkeit im Vergleich zu anderen Berufsgruppen überdurchschnittlich. Trotzdem fühlen sie sich gestresster als der Querschnitt der Arbeitnehmer.

Aktionsrat Bildung

Der Aktionsrat Bildung ist ein Expertengremium, welches von der Vereinigung der bayrischen Wirtschaft finanziert wird. Renommierte Bildungsexperten beschäftigten sich in einem Gutachten mit der Belastung von Lehrern. Bei dem Gutachten handelt es sich um eine Art Metastudie in der viele Studienergebnisse unterschiedlicher Studien berücksichtigt wurden.

Psychische Belastung beim Bildungspersonal

Der Aktionsrat Bildung zeichnet im Gutachten „Psychische Belastung und Burnout beim Bildungspersonal“ folgendes Bild: etwa ein Drittel der in Bildungseinrichtung arbeitenden Menschen leiden unter hohen Belastungen. 2011 waren etwa 2,1 Millionen Menschen in diesem Bereich tätig, so dass man etwa 700.000 Personen zu den hochbelasteten Menschen zählen könnte.

Viele Lehrer leiden unter chronischem Stress und psychischen Belastungen. Sie empfinden ein schlechtes Prestige ihres Berufes in der Gesellschaft und fühlen sich zum Teil gemobbt. Studien zeigen als Folge, dass so belastete Lehrer einen weniger guten Unterricht leisten können.

Eigentlich mögen Lehrer ihren Job

Verblüffend ist, dass Lehrer andererseits ihren Beruf mögen und weniger über einen Berufswechsel nachdenken, als Menschen in anderen Berufsgruppen. Was stört und stresst die Lehrer dann?

Stressfaktoren

  • Lehrer müssen in jeder Schulstunde viele Entscheidungen treffen und in einem hohen Maße kommunizieren / interagieren
  • in manchen Lehrerkollegien herrscht kein gutes Teamwork
  • der Vorteil „Homeoffice“ ergibt Nachteile:
    • schlechte Trennung zwischen Privatleben und Beruf
    • Vorurteile aus der Umgebung (kein richtiger Ganztagsjob)

Hilfe aus der Umgebung

Das soziale und private Umfeld der Lehrer kann einen positiven Einfluss ausüben. Hierbei spielt das Gefühl, gut eingebunden zu sein und akzeptiert zu werden eine hilfreiche Rolle. Hohes berufliches Engagement stellt übrigens meistens auch einen Schutz vor Burnout das und führt zu guten Unterrichten. Überengagierte Lehrer mit wenig Widerstandspotential und Lehrer ohne Engagement sind von Überlastungen übrigens am meisten betroffen.

Der Aktionsrat Bildung empfiehlt für das Lehramtsstudium Auswahl- und Beratungsgespräche einzuführen. Außerdem sollten die Studenten sehr früh durch Unterrichtspraktika ein Gefühl für den Beruf bekommen. Wichtig ist, dass sich Lehramtsstudenten über die Anforderungen des Berufes im klaren sind.

Quellen:

www.spiegel.de (04.09.2014)