Dyskalkulie – Studie zu Rechenstörungen

Die Schülerin ist eigentlich ganz gut in der Schule, leider fällt ihr schon das Rechnen mit relativ einfachen Aufgaben schwer. Der Schüler kommt in den meisten Fächern gut klar, aber das Vorstellungsvermögen für Zahlen scheint zu fehlen. Da sich hier offensichtlich auf einem engen Gebiet Probleme ergeben, spricht man oft von Teilleistungsstörungen.

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Erhellende Ergebnisse veröffentlichten Forscher der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität München) um Professor Gerd Schulte-Körne am 29.07.2014. Er ist Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in München.

3 – 6 % Schüler mit Rechenstörung

Etwa 3 – 6 % der Schülerinnen und Schüler leben mit einer Rechenstörung. Rechenstörungen werden auch Dyskalkulie genannt. Die Forscher der LMU fanden zusätzlich heraus, dass sich zusätzlich bei vielen Kindern noch parallel eine Lese- und/oder Rechtschreibstörung einstellt. Hier wird ein Wert von 57 % erwähnt.

Je nach Aufgabenstellung leiden 3 bis 6 % der Schülerinnen und Schüler an Dyskalkulie. In der Studie wurden spezielle Untersuchungen mit 1633 Schülern durchgeführt. Die Kinder besuchten die dritten und vierten Klassen im Bereich München.

Für die Kinder ist die Teilleistungsstörung oft eine große Belastung. Das Selbstvertrauen schwindet und dies mindert unter Umständen auch die Leistungsfähigkeit in anderen Fächern wie Deutsch, Englisch, Sachkunde, Physik oder Chemie.

Intensives Training könnte helfen

Die schulische Diagnose eines betroffenen Kindes ist der erste wichtige Schritt, um über gute Lernstrategien nachzudenken. Leider ist Dyskalkulie in den meisten Bundesländern keine schulrechtlich anerkannte Störung (anders als bei der Lese- und Rechtschreibstörung). Den betroffenen Schülerinnen und Schülern werden somit in aller Regel keine „Sonderkonditionen“ eingeräumt (z. B.: mehr Zeit bei Klausuren).

Als Hilfe wird ein intensives und langatmiges Training gesehen, welches zur Zeit in aller Regel durch Eigeninitiative erzeugt werden muss.

Das Geschlecht spielt eine Rolle

Die Forscher der LMU fanden übrigens auch noch heraus, dass das Geschlecht der Schulkinder eine Rolle bei der Verteilung der Teilleistungsstörungen spielt. Mädchen entwickeln eher eine Rechenstörung, Jungs eher eine Rechtschreibstörung. Lesestörungen sind gleich verteilt. Zu den Ursachen der Störungen kann man nach heutigem Stand der Forschung noch nicht viel sagen.

Quellen: