Flow – lernen im Flow

Haben Sie schon mal erlebt, dass Sie von einer Tätigkeit komplett gefangen sind?

IMMERSCHLAU ueben im Flow

Üben im Flow

Junge Menschen haben dieses Gefühl beim Spiel am Computer oder beim Fußball. Reifere Menschen vielleicht beim Klavierspiel oder beim Reiten durch den Wald. Alltägliche Dinge sind vergessen, nur die augenblickliche Aktivität zählt. Auch das Zeitgefühl ist weg. Dies nennt man „Flow“.

Was passiert da im Gehirn?

Die wissenschaftliche Untersuchung ist schwierig, da sich Flow nicht auf Befehl einstellt. In einigen geschickten Untersuchungen wurde festgestellt, dass Personen im Flow ganz „bei den Dingen sind“. Dies bedeutet eine völlige Vertiefung in eine Aufgabe, die Lust an einer Beschäftigung.

In den wissenschaftlichen Untersuchungen wurden Personen einer definierten Aufgabe ausgesetzt. In einem Fall wurde der Fokus auf die Aufgabe gelegt, im anderen Fall wurde der Fokus auf die eigene Person gelegt. Die Abkehr von der Aufgabe verhinderte das Flow-Erleben.

Intensive Beschäftigung mit einer Herausforderung macht Spaß. Das lenkt ab von Problemen und von Zukunftsängsten. Der Effekt kann sich bei der Arbeit, beim Sport, beim Hobby einstellen. Dies nutzt man bei bestimmten Erkrankungen. Beschäftigt man zum Beispiel einen Depressiven mit Tätigkeiten, die zum Flow führen, so lenkt dies von den aktuellen Problemen ab. Hier können Beschäftigungstherapien, wie Basteln und Joggen, helfen.

IMMERSCHLAU Diagramm Flow

Diagramm Flow

Mihaly Csikszentmihalyi, der „Erfinder“ des Flow, hat das Gefühl bei einigen Sportlern entdeckt und daraus seine berühmte Theorie entwickelt. Flow tritt häufig bei relativ schnell ablaufenden Handlungen auf, zwischen Überforderung und Unterforderung oder zwischen Angst und Langeweile.

Im nebenstehenden Diagramm liegt das Flow Erleben im grünen Bereich genau zwischen Unter- und Überforderung. Mit steigenden Fähigkeiten und gleichzeitig steigenden Herausforderungen wird der Bereich des Flows größer.

Körperlich Symptome werden in diesem Zusammenhang auch genannt. Es wird eine Synchronisation zwischen Herzschlag, Atmung und Blutdruck beschrieben.

Mihaly Csikszentmihalyi hat Flo mit bestimmten Merkmalen in Verbindung gebracht:

  • Die Herausforderung hat ein definiertes Ziel
  • Die Aufgabe ermöglicht direkte Rückmeldungen
  • Die Tätigkeit hat ihr Ziel bei sich selbst
  • Die Person ist in der Lage, sich auf das Tun zu fokussieren
  • Herausforderung und Fähigkeit stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander
  • Es entsteht das Empfinden der Kontrolle über die Aktivität
  • Die Ausübung erfolgt mühelos
  • Eigene Sorgen treten in den Hintergrund
  • Anderes Zeitgefühl
  • Bewusstsein und Aktivität gehen ineinander über

Die ersten drei Punkte bezeichnet Mihaly Csikszentmihalyi als zwingend. Die anderen Punkte der Aufzählung kommen individuell verschieden vor.

Flow kann als eine länger andauernde Art von positiver Euphorie beschrieben werden. Es handelt sich nicht um einen kurzen impulsartigen Nervenkitzel. Vielmehr kann man von einer glücklichen Situation sprechen, die man selber beeinflussen kann.