IMMERSCHLAU Interview – Erfahrungen im FSJ

Manfred Droschinski von der IMMERSCHLAU Nachhilfe sprach heute mit Daniel Stamm (22) aus dem Ruhrgebiet über seine Erfahrungen mit dem FSJ (FSJ = Freiwilliges Soziales Jahr).

Hallo Daniel, wann und wo hast Du Dein FSJ gemacht?

Nachhilfe IMMERSCHLAU FSJ Daniel

Nachhilfe IMMERSCHLAU FSJ Daniel

Hallo Manfred, ich habe mein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Johanniter Unfallhilfe in Mülheim an der Ruhr, im Zeitraum von September 2011 bis Dezember 2012 abgeleistet.

Wie alt warst Du da?

Das FSJ habe ich 2011 mit 20 Jahren begonnen – das Alter ist hierbei allerdings egal, man muss mindestens das 15. Lebensjahr vollendet haben.

Was motivierte Dich, ein FSJ zu machen?

In erster Linie habe ich mich dazu entschlossen das FSJ zu absolvieren, um den praktischen Teil meiner Fachhochschulreife zu erlangen. Des weiteren habe ich den Übergang zwischen Schule und Beruf sinnvoll nutzen wollen und mich auf eine spannende und erfahrungsreiche Zeit gefreut. Damals spielte ich noch mit dem Gedanken, eine Ausbildung bei der Feuerwehr zu beginnen und wollte daher in den Bereich einmal hereinschnuppern.

Was muss man machen, um einen Platz für das FSJ zu bekommen?

Zunächst sollte man sich informieren, in welchem Bereich man das FSJ machen möchte… Es gibt viele Angebote, die von der Betreuung in Kindertagesstätten oder Altenwohnheimen bis hin zum Rettungsdienst reichen. Das Internet oder auch die Zeitung bieten hier oftmals hilfreiche Unterstützung, was die Auswahl des breitgefächerten Spektrums angeht.

In meinem Fall war es so, dass ich mich mit dem zuständigen Mitarbeiter der Johanniter Unfallhilfe telefonisch in Verbindung gesetzt und ihm mein Interesse an der ausgeschrieben Tätigkeit als „FSJ`ler“ entgegen gebracht habe. Nach einem interessanten Gespräch wurde ich zu einem persönlichen Kennenlernen eingeladen, zu dem ich einen kurzen Lebenslauf mitbringen sollte.

Als diese „Hürde“ erfolgreich genommen war und beide Seiten im Einklang miteinander waren, entschloss ich mich, den Vertrag zum Freiwilligen Sozialen Jahr im Rettungsdienst zu unterschreiben.

Bekommt man eigentlich Geld für die Tätigkeit?

Es ist von Institution zu Institution unterschiedlich gestaffelt, wie viel Geld der oder die FSJ`ler/in bekommt. Man spricht von einem so genannten Taschengeld. Dies liegt meist neben Kleidungs- und Verpflegungsgeld bei einem Satz von 200-300 Euro. Ich persönlich habe etwas mehr erhalten.

Wie war der erste Tag?

Am ersten Tag des Freiwilligendienstes wurde ich mit zwei anderen Mitkollegen eingeladen, die Rettungswache, sowie die neuen Kollegen und Kolleginnen kennenzulernen. Wie überall, sind dies natürlich sehr viele neue Eindrücke auf einmal und die Namen kann man sich ohnehin nicht merken. Ich war froh, mir die beiden Namen meiner neuen Chefs zu merken.

Neben den Rettungssanitätern und Rettungsassistenten befinden sich natürlich auch die entsprechenden

Nachhilfe IMMERSCHLAU FSJ

Nachhilfe IMMERSCHLAU FSJ

Einsatzfahrzeuge auf der Wache. Nach einem aufregenden Begutachten der Fahrzeuge wurde einiges an formellen, bürokratischen Dingen erledigt und man konnte mit vielen neuen Eindrücken am ersten Tag nach Hause gehen.

Was hast Du genau gemacht?

Meine Aufgabe während des Jahres war es, im Rettungsdienst für die Stadt Mülheim zu arbeiten. Krankenwagen fahren heißt nicht nur, die Patienten von der Wohnung aus ins Krankenhaus oder zu Ärzten zu fahren – nein ganz im Gegenteil: täglich wird man vor neue Herausforderungen gestellt und man kann sagen, dass teilweise vor Ort am Einsatzgebiet richtige Medizin mit den Kollegen oder den Notärzten praktiziert wird.

Gab es zu Beginn eine Art Ausbildung?

Zu Beginn macht jeder Mitarbeiter einen zweiwöchigen Kurs der den oder die Freiwillige/n zum staatlich anerkannten Rettungshelfer ausbildet. Grundkenntnisse der Medizin, der Anatomie aber auch der Rechtslage werden hier vermittelt. Es findet zum Abschluss des Lehrganges eine theoretische und eine praktische Prüfung unter der Leitung mehrerer Ärzte statt.

Im Anschluss daran, hat jeder ausgebildete Rettungshelfer die Pflicht, ein Rettungswachenpraktikum bei der Berufsfeuerwehr abzuleisten, welches in der Stadt Mülheim 4x 24 Stunden Schichten beinhaltet.

Wie verlief der „Alltag“?

Während meines FSJ gab es 4 Fahrzeuge, die täglich im Einsatz waren. Zu unterschiedlichen Zeiten werden diese im Funk bei der Feuerwehrzentrale angemeldet. Zuvor wird jedes Einsatzfahrzeug gründlich gecheckt und auf Mängel geprüft. Sobald man einsatzbereit ist, meldet man sich also bei der Feuerwehr und wartet auf die ersten Einsätze…

Wie schon erwähnt, kann man dort nicht so interessante Krankenhausfahrten erleben aber auch spannende Einsätze bei denen z.B ein Notarzt nachalarmiert werden muss.

Nachhilfe IMMERSCHLAU FSJ 2

Nachhilfe IMMERSCHLAU FSJ 2

Gab es zwischendurch Weiterbildungen?

Die bereits aufgezeigte Ausbildung zum/zur Rettungshelfer/in wird jeweils intern bei der Hilfsorganisation aber auch (freiwillig) bei der Berufsfeuerwehr durch Basisauffrischungen ergänzt und fortgeführt. Notfallsituationen für den Ernstfall werden bei solchen Lehrgängen professionell gelehrt und geprobt.

Ist man mit Gleichaltrigen zusammen?

Neben den gleichaltrigen FSJ`lern hat man in jeder Institution oder Organisation natürlich auch mit älteren Hauptberuflichen zu tun.

Was war das schönste Erlebnis?

Das schönste Erlebnisse gibt es eigentlich nicht… Man hat täglich mit dem Schicksal anderer Mitmenschen zu tun und wird damit konfrontiert. Für mich persönlich war es immer „schön“ bzw. es tat mir gut, zu wissen, dass ich der einen Person in der einen Situation geholfen habe.

Kannst Du das FSJ empfehlen?

Das Freiwillige Soziale Jahr ist auf jeden Fall zu empfehlen. Wer nicht weiß, was er nach der Schule machen will und die Zeit sinnvoll nutzen möchte, sollte sich nach einem Platz umschauen.

Ich denke, es ist für jeden etwas dabei… Auch für Studenten die keinen Studienplatz bekommen, ist diese Überbrückung goldwert – so lässt sich das FSJ nämlich als Wartesemester anrechnen. In meinem Fall ist es ohnehin zu empfehlen, da man das Jahr als Praktikumsjahr für den praktischen Teil der Fachhochschulreife anerkennen lassen kann.

Hat man auch Urlaub?

Als FSJ`ler hatte ich Anspruch auf 26 Urlaubstage.

Was machst Du jetzt, bist Du in dem Bereich geblieben?

Nach dem Absolvieren des Jahres bin ich im Ehrenamt weiterhin im Rettungsdienst tätig und kann dort nebenbei etwas Geld verdienen. Im Sommer 2013 beginnt meine Ausbildung als Immobilienkaufmann.

madros/DS